Sachsen: der Freistaat ist der größte Arbeitgeber für Frauen
Rund 65 Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Sachsen sind Frauen. Ihre Perspektiven sind naturgemäß auch mit der demografischen Entwicklung verknüpft. Die Relationen zwischen Jung und Alt werden sich weiter verändern. Wenn weniger Personen für eine Erwerbstätigkeit zur Verfügung stehen, wird ein bereits bestehender Fachkräftemangel zukünftig noch ansteigen. Mehr als bisher werden wir deshalb alle darauf angewiesen sein, die hohe Fachkompetenz von Frauen zu nutzen. Der Freistaat ist der größte Arbeitgeber für Frauen im öffentlichen Dienst?, betonte Gleichstellungsministerin Christine Clauß heute anlässlich des 4. Landesfrauenvertretertages des sbb beamtenbund und tarifunion sachsen.
Die Gesetzeslage bietet laut Clauß eine sehr gute Basis, um Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen Bereichen der Gesellschaft zu fördern und durchzusetzen. Dazu gilt für den öffentlichen Dienst seit 1994 das Sächsische Frauenförderungsgesetz. Die Instrumente dieses Gesetzes sind vielfältig und zukunftsorientiert. So sind in jeder Dienststelle Frauenförderpläne zu entwickeln und kontinuierlich fortzuschreiben. Einen wichtigen Beitrag mit Wirkung für die Zukunft leisten auch die Frauenbeauftragten. Sie haben die Aufgabe, die Umsetzung des Sächsischen Frauenförderungsgesetzes zu unterstützen und zu überwachen. Frauenbeauftragte wirken bei allen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zur Verbesserung der beruflichen Situation der in der Dienststelle beschäftigten Frauen mit.
Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie setzt voraus, dass ausreichend Möglichkeiten der außerfamiliären Kinderbetreuung vorgehalten werden. Hierbei geht das Land Sachsen mit gutem Beispiel voran, denn sowohl quantitativ als auch qualitativ besteht ein sehr guter Kinderbetreuungsstandard. Gleichstellungsministerin Clauß betonte, dass es wichtig sei, gewachsene und herrschende Rollenverständnisse immer wieder zu hinterfragen. ?Es muss sich ein Verständnis dafür entwickeln, dass Familienarbeit durchaus ebenbürtig neben Erwerbsarbeit steht?, sagte sie. Um die Perspektiven von Frauen im öffentlichen Dienst zu verbessern, sollten Frauen gleichberechtigt an Führungspositionen teilhaben. ?Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass Frauen gute Führungskompetenzen besitzen und dass das Miteinander der Geschlechter auf Leitungsebene beste Ergebnisse hervorbringt. Dennoch sind im öffentlichen Dienst Sachsens Leitungsfunktionen nach wie vor von Männern dominiert. Und nicht zuletzt darf Teilzeitbeschäftigung kein Hindernis für die berufliche Entwicklung sein, denn unter den Teilzeitbeschäftigten ist ein überproportional hoher Frauenanteil zu verzeichnen.? Ziel, so Clauß, müsse ein gleichberechtigtes Miteinander von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst wie in der gesamten Gesellschaft sein.
Quelle: Sächsisches Ministerium für Soziales (SMS); Staatsministerin Clauß 21.03.2009
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